Es ist eine komische Situation rund um die Hafenstraße. Das Ziel vor der Saison war klar, es sollte um die Meisterschaft gehen. Auf dem Papier steht dafür eine Truppe zur Verfügung, die dieses Ziel auch umsetzen kann - einige Fehleinkäufe hin oder her. Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache. RWE steckt mitten im Abstiegskampf.
Die richtig miese Stimmung, die vor der Winterpause herrschte, scheint aber dennoch ein wenig verflogen zu sein. Über 8000 Zuschauer gegen Wattenscheid, wenig Pfiffe, obwohl die Elf von Coach Jan Siewert Unentschieden in Serie produziert und auch die Begegnungen gegen die Kellerkinder aus Wiedenbrück, Kray oder Köln II nicht gewinnen konnte.
Offenbar sehen es Großteile der Anhänger genau so wie Siewert oder Boss Michael Welling, die gebetsmühlenartig die Entwicklung, den Teamgeist und die Leidenschaft der Mannschaft beschwören. Auch wenn sich in der Tabelle davon nichts erkennen lässt.
Doch das Gebilde ist fragil, denn jetzt geht es nach Wegberg-Beeck, dem personifizierten Misserfolg in dieser Saison (22 Spiele, ein Sieg, fünf Punkte, 69 Gegentore). Gelingt da nicht die Wende, kann die Stimmung schnell wieder sehr explosiv werden. Denn irgendwann müssen Ergebnisse her - auch in Essen.